Ecstasy, Mdma, XTC

Substanzinformation Ecstasy

Das synthetische Amphetaminderivat MDMA  ist der ursprüngliche Wirkstoff von Ecstasy. Andere Derivate wie MDA, MDEA, auch als MDE bezeichnet, MBDB treten ebenfalls als Inhaltsstoffe in Ecstasytabletten auf.

Sie unterscheiden sich jeweils in der Stärke ihrer emphatischen (einfühlenden) und entaktogenen (selbsterforschenden) Wirkung und ihrer Wirkdauer. Sie können in Pillen und Kapseln erhältlich sein, sind aber ebenso wie MDMA auch in reiner Form erhältlich (weißes, kristallines Pulver). Die reine Form ist immer eher zu empfehlen, da hier Verunreinigungen/Streckmittel leichter erkannt werden können.
Ecstasy wird oft in Pillen-/Tablettenform angeboten, die unterschiedliche Prägungen/Symbole tragen. Einen sicheren Rückschluss geben Form und Aussehen oder identischer Szenename nicht auf die vorhandenen Inhaltsstoffe. Szenenamen sind XTC, Adam (für MDMA), Eve (MDEA), Eeees, Pille, Teile, Dinger, wie auch etliche andere Namen, die abhängig vom aufgedruckten Motiv sind.
MDMA ist seit 1986 dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt.

Wirkungseintritt, Wirkungsdauer und Dosierung:

Unter anderem ist die Wirkung abhängig von der Dosis, dem Reinheitsgrad, der Toleranzbildung und Konsumfrequenz sowie von Set (innerer Zustand) und Setting (Umfeld) des Users. Vorsicht – PMA/PMMA, welches erst nach 1-2 Std. wirkt und nicht nur durch „Nachlegen“ (schon ab 50 mg) lebensbedrohlich sein kann, ist in seltenen Fällen ebenfalls in den Pillen enthalten. (Nähere Infos zu Beimengungen im Flyer „Verkauft als XTC“)
Ca. 30-60 Minuten nach der Einnahme setzt gewöhnlich die Wirkung ein.

Wirkungsdauer je nach Wirkstoff:

  • MDA ca. 8-12 Stunden
  • MDMA/ MBDB ca. 4-6 Stunden
  • MDEA ca. 2-5 Stunden

Nach- und Nebenwirkungen können bis zu 20 Stunden andauern.

Dosierung je nach Wirkstoff:

  • MDA/ MDMA 80-150mg
  • MBDB 150-220mg
  • MDEA 100-200mg

Wirkung und Risikobedingungen:

Bei geringer Dosierung von Ecstasy wirkt es stimulierend und/oder entspannend. Vom Wirkstoff abhängig ist es eher aufputschend und kann eine leichte halluzinogene Wirkung entfalten.
Kurzzeitig fördert es Ausdauer, Offenheit und Einfühlungsvermögen, weshalb es auch oft als Liebesdroge bezeichnet wird (keine Sexdroge: Erektionsprobleme möglich).
MDMA schreibt man eine empathogene Wirkung zu. Einfühlungsvermögen, Wahrnehmungsfähigkeit und Kommunikationsbereitschaft sind gesteigert. Es kann sympathiefördernd wirken und das Gemeinschaftsgefühl verstärken. Es kann aber auch entaktogene Effekte haben, welche die Wahrnehmung und inneren Empfindungen verstärkt und besseren Umgang mit eigenen Problemen ermöglichen.
Die emphatogenen/entaktogenen Wirkung werden mit höher Dosis jedoch schwächer und die stark aufputschende Wirkung dominiert (ab ca. 150mg MDMA keine Steigerung der emphatogenen/entaktogenen Wirkung mehr).
MDA wirkt ebenfalls emphatogen/entaktogen, jedoch schwächer emphatogen als MDMA. Dazu kommt bei MDA jedoch eine halluzinogene Wirkung.
MDEA wirkt auch emphatogen/entaktogen, ebenfalls schwächer emphatogen als MDMA. MDEA hat so gut wie keine aufputschende Wirkung, in höheren Dosen wirkt es leicht halluzinogen.

MBDB ist ein äußerst starkes Entaktogen (Mittel zur Selbsterforschung), weshalb es auch sehr erfolgsversprechend für den Einsatz in der Psychotherapie ist. Eine aufputschende Wirkung hat es hingegen kaum. Emphatisch kann es in geringem Maße ebenfalls wirken (jedoch auch hier bleibt MDMA das stärkste Emphatogen). Der Blutdruck steigt und der Rauschbeginn kann sich mit Schwindelgefühlen Herzrasen, Übelkeit und Schweißausbruch bemerkbar machen. Der Anstieg der Körpertemperatur, das „Ecstasy-Fieber“, welches ein hohes Risiko mit sich bringt, die Hyperthermie (Überhitzung) und die daraus resultierende Austrocknung des Körpers kann zum Tod führen – also unbedingt genügend Wasser trinken!

Die meisten Ecstasy-Inhaltsstoffe unterdrücken Warnsignale des Körpers (Hunger, Durst etc.), was die Gefahr einer Überhitzung noch weiter erhöht. Durch ausdauerndes Tanzen steigt das Risiko einer Hyperthermie ebenso wie durch schlechte Luft und geringe Wasserzufuhr.

Die Pupillen sind erweitert, die Kiefermuskulatur ist verkrampft und hat dadurch häufig Zähneknirschen zur Folge. Durch Überanstrengung und Sauerstoffmangel kann es zum Kreislaufkollaps und Nieren- und Leberversagen kommen.

Klingt die Wirkung ab, kann ein „Ecstasy-Kater“ einsetzen (er geht einher mit Depressionen, niedriger Frustrationstoleranz und Angst). Tryptophanhaltige (z.B. Nüsse, Nudeln, Bananen) Nahrung nach dem Konsum kann hier ein wenig helfen.

Risikobedingungen bei Dauerkonsum:

Ecstasy greift in den Serotoninhaushalt des Körpers ein. Durch den Konsum von Ecstasy wird Serotonin, welches ein Botenstoff des Gehirns ist, ausgeschüttet, dieser Stoff wird umgangssprachlich auch als Glückshormon bezeichnet. Ist eine bestimmte Menge Ecstasy konsumiert worden, die den Serotonin-Speicher vollständig leert, so kann dieses vermeintliche Gefühl von Euphorie und Glück, auch nicht mehr durch eine Dosiserhöhung oder das „Nachlegen“ erreicht werden.

Es wirkt dann lediglich aufputschend. Der Rausch kann erst wieder nach ca. 4-6 Wochen Pause voll erlebt werden, da der Körper diese Zeit braucht, um den Serotonin-Speicher wieder zu füllen. (Genauere Infos zu Neurotransmittern etc. findest du im Flyer „Grundlagen Neurochemie“)

Depressionen, Angstzustände, Abmagerung sowie Leber- und Nierenschäden treten bei intensivem Ge- bzw. Missbrauch auf.

Mischkonsum mit Ecstasy:

Ecstasy und Alkohol:

Leber und Nieren sind stark belastet, trocknet zusätzlich aus.

Ecstasy und Cannabis:

Cannabis bringt runter.

Ecstasy und Speed / Crystal:

Speed / Crystal heben die Ecstasy-Wirkung auf.

Ecstasy und Kokain:

Stark erhöhtes Risiko für Herz und Kreislauf.

Ecstasy und Medikamente:

nicht zusammen mit Beta-Blockern, trizyklischen Antidepressiva und SSRI konsumieren – Risiko Serotoninsyndrom.

Ecstasy und Proteasehemmer (HIV-Therapie):

blockiert Abbauprozess von MDMA ? Vergiftung möglich!

Safer Use :

Risikofreien Konsum gibt es nicht! Wer trotzdem konsumiert, sollte sich mit den Safer-Use-Regeln vertraut machen:

  • Bei den auf dem Schwarzmarkt erhältlichen Substanzen, weiß man nie, was genau und wie viel davon drin ist.
  • Nutze nach Möglichkeit „DRUG CHECKING“ (Substanzanalyse oder Schnelltests) bzw. achte darauf, bei wem Du kaufst.
  • auf keinen Fall solltest Du Ecstasy konsumieren bei Epilepsie, Schilddrüsenüberfunktion, Leberkrankheiten, Bluthochdruck und Störungen der Herz-Kreislauf- Regulation, Asthma oder einer Zuckerkrankheit
  • auch psychisch labilen Personen ist dringend vom Konsum abzurate
  • achte auf Dein Set (Set ist Dein innerer Zustand), das heißt, ob Du dich gut oder schlecht fühlst, ob Du müde oder wach bzw. gestresst oder ausgeruht bist, Dein Set beeinflusst die Drogenwirkung dem entsprechend im positiven oder negativen Sinn
  • zur Stimmungsaufhellung oder als Problemlöser solltest Du Ecstasy nicht konsumieren
  • konsumiere es nur, wenn Du Dich mit den Menschen und in Deiner Umgebung wohl fühlst (Setting)
  • um Dich vor einer Überdosierung oder „schlechten“ Pillen zu schützen, solltest Du die Pille erst antesten und nicht zu schnell nachlegen – wenn die Wirkung nachlässt, ist das in Ordnung, denn jeder Rausch geht irgendwann zu Ende
  • alkoholfreie Getränke, Vitamin C (Frischobst), Tanzpausen und Frischluft verringern das Risiko gesundheitlicher Schäden
  • trage keine Kopfbedeckung beim Tanzen – Gefahr von Wärmestau und im Extremfall Hitzeschlag – und führe Dir ausreichend Flüssigkeit zu (koffeinhaltige Getränke entziehen dem Körper zusätzlich Wasser – trinke besser Mineralwasser oder Säfte)
  • Mischkonsum mit anderen Drogen verstärkt das gesundheitliche Risiko
  • immer ausreichend lange Konsumpausen (4-5 Wochen) einlegen
  • bei Notfällen ? Giftnotruf 055119240-oder Notruf 112

Rechtliches:

Die als Ecstasy bekannten Inhaltsstoffe unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Handel, Besitz und Erwerb sind damit strafbar.

Wirkweise (Pharmakologie):

MDMA:

wirkt über Erhöhung der Serotonin- und Noradrenalin-Spiegel im synaptischem Spalt. Einerseits über Hemmung der Wiederaufnahme, jedoch in wesentlich größerem Umfang über eine erhöhte Ausschüttung. Außerdem führt MDMA zu einem erhöhten Oxytocin-Spiegel. Oxytocin ist ein Hormon, was u.a. bei emotionalen Bindungen eine Rolle spielt.

MDA:

wirkt über Erhöhung der Serotonin- und Dopamin-Spiegel im synaptischem Spalt. Ebenfalls stärker über erhöhte Ausschüttung als über Hemmung der Wiederaufnahme, jedoch ist beides auch hier der Fall. MDA hat außerdem eine mittelstarke Affinität zu 5-HT2A,C-Rezeptoren. MDA ist übrigens toxischer als MDMA, es ist hepatotoxisch (leberschädigend) und neurotoxisch (nervenzellenschädigend).

MDEA:

wirkt über Erhöung der Serotonin-Spiegel im synaptischem Spalt. Hauptsächlich über Hemmung der Wiederaufnahme, weshalb es weniger toxisch als MDMA oder insbesondere MDA ist. MDEA wird zu einem geringen Anteil zu MDA metabolisiert, weswegen es in höheren Dosen leicht halluzinogen wirken kann.

MBDB:

wirkt über Hemmung der Wiederaufnahme von Serotonin. Deshalb ist auch hier eine geringer Toxizität als z.B. bei MDMA oder MDA zu beobachten.