Partyprojekt ODYSSEE

Synthetische Cannabinoide, Fake Gras, Fake Hasch

Was kaufst du eigentlich, wenn du Gras kaufst?

Das aktuell auf dem illegalen Markt verkaufte Cannabis enthält regelmäßig synthetische Cannabinoide, die zu einer tödlichen Überdosis führen können. Es ist unmöglich, dieses Gras mit bloßem Auge oder aufgrund des Geruches oder des Geschmacks von Cannabis mit einem hohen THC-Gehalt zu unterscheiden.

Wie ist die aktuelle Situation?

Seit 2019 ist ein neues Phänomen beim Handel mit Cannabis zu beobachten: Kriminelle Organisationen sprühen synthetische Cannabinoide auf CBD-Cannabis oder mischen sie mit Cannabisharz (Haschisch).
Dieses Cannabis wird dir dann als «normales» THC-haltiges Cannabis zum gewohnten Preis verkauft, wobei es sich aber um eine gemeine Täuschung handelt. Der Konsum von synthetischen Cannabinoiden kann im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben. Hinzu kommt: Weil die synthetischen Cannabinoide nicht über alle Cannabisblüten hinweg gleichmäßig verteilt sind, kann es auf der einen Blüte eine höhere Konzentration haben als auf einer anderen. Das ist ein großes Risiko für deine Gesundheit! Du kannst nicht wissen, welche Dosis wovon in deinem Joint enthalten ist.

Was sind synthetische Cannabinoide?

Synthetische Cannabinoide gibt es seit 2008. Es handelt sich um verschiedene synthetische Produkte, die eine ähnliche, jedoch deutlich unangenehmere Wirkung haben wie THC. Ursprünglich wurden sie v.a. in Form von Räuchermischungen oder «Legal Highs» verkauft.

Welche Wirkung haben sie?

Synthetische Cannabinoide können sehr unterschiedliche Wirkungen haben. Weltweit und auch in Europa wurden bereits mehrere Todesfälle aufgrund des Konsums von bestimmten synthetischen Cannabinoiden, wie z.B. 5F-MDMB-PICA gemeldet. Solche Stoffe sind auch auf Cannabisproben aufgetaucht.

Was sind die Symptome?

  • Ohnmacht / Bewusstseinsverlust (schnell, je nach konsumierter Substanz)
  • Herzrasen
  • Bluthochdruck
  • Verlangsamte Atmung
  • Krampfanfälle (Epilepsie)
  • Übelkeit mit Erbrechen
  • Verminderte geistige Leistungsfähigkeit
  • Verwirrung
  • Halluzinationen
  • Akute Psychosen
  • Aggressives und gewalttätiges Verhalten
  • Craving (unbändiges Verlangen, mehr davon zu nehmen)
  • Herzinfarkt

Drogenkonsum ist immer mit gesundheitlichen Risiken verbunden, daher wird von der Einnahme von Drogen abgeraten. Besteht ein Verdacht, dass dein Cannabis synthetische Cannabinoide enthält, dann ist es ratsam, ganz vom Konsum abzusehen. Willst du trotzdem nicht auf deinen Joint verzichten, dann halte dich an folgende Regeln, um die Risiken für deine Gesundheit zu minimieren.

  • Insbesondere 10 bis 30 Minuten nach dem Konsum kann die Wirkung besonders heftig und unangenehm sein. Manchmal müssen Konsumierende wegen der Stärke der Symptome sogar den Notarzt rufen lassen. Daher wird dringend vor dem Konsum abgeraten.
  • Lass dein Cannabis in einem der Drug-Checkings in der Schweiz testen! Informationen dazu findest du unter: www.safezone.ch/warnungen
  • Neu gekaufte Cannabisprodukte sollten beim ersten Gebrauch «angetestet» werden: Nimm einen oder zwei Züge und warte dann etwa 20 Minuten die Wirkung ab. Stellt sich eine unerwartete Wirkung ein, die dich verunsichert, verzichte unbedingt auf den weiteren Konsum!
  • Mischkonsum mit anderen Drogen, Medikamenten und Alkohol vermeiden. Der gleichzeitige Konsum mehrerer Substanzen ist aufgrund der unvorhersehbaren und noch unbekannten Wechselwirkungen besonders riskant. Bildquelle: © Saferparty Streetwork, Zürich
  • Die Cannabisprodukte vor dem Konsum gut mischen (idealerweise mit einem Grinder), um eine starke Konzentration möglicher synthetischer Cannabinoide auf einzelnen Blütenteilen zu vermeiden. Auf die Reste achten, die auf die äußeren Teile der Blüten fallen: Es wird vermutet, dass diese eine besonders hohe Konzentration von Cannabinoiden enthalten. Besondere Vorsicht ist beim Restmaterial geboten, welches von den äußeren Blütenteilen abgefallen ist, da sich darin vermutlich oftmals eine besonders hohe Konzentration der synthetischen Cannabinoide befindet.
  • Konsumiere nicht allein, sondern nur, wenn eine Person dabei ist, der du vertraust. Wenn nötig, kann sie dir helfen und bei Problemen oder Komplikationen den Notarzt rufen.